Die Edelmetalle

Gold und Silber sind von Natur aus zu weich, um aus ihnen Schmuck oder Gebrauchsgegenstände zu fertigen. Daher werden sie mit anderen Metallen im flüssigen Zustand gemischt. Die so entstehenden Legierungen sind leichter zu verarbeiten und härter und der aus ihnen hergestellte Schmuck ist haltbarer. Der Gehalt an Edelmetall wird in Teilen pro Tausend Teile angegeben, d.h. eine Legierung mit 100 Teilen Edelmetall auf 1000 Teile Gesamtmetall enthält 10% Edelmetall. Im angelsächsischen Raum ist auch die Bezeichnung Karat (kt.) üblich.

333/000 Gelbgold (8 kt)
Gelbgold ist eine Legierung aus Gold mit gleichen Teilen an Silber und Kupfer. 333er Gold besteht demnach aus je einem Drittel Kupfer, Silber und Gold und könnte daher mit Recht auch als 333er Kupfer bezeichnet werden. Wegen seines geringen Goldanteils ist es sehr preiswert und wird gerne von der Industrie verwendet. Ketten und Armbänder sind häufig hohl gearbeitet und lassen sich deshalb kaum reparieren. Die goldene Farbe entsteht durch Vergoldung der Oberfläche und trägt sich daher schnell ab. Das Material oxidiert sehr leicht, wird schnell brüchig und ist für Allergiker nicht empfehlenswert.

585/ooo Gelbgold (14 kt)
585er Gelbgold enthält 58,5% Gold, d.h. es besteht zu einer guten Hälfte tatsächlich aus Gold. Es hat eine blassgelbe Farbe und wirkt zurückhaltender als feingoldfarbener Schmuck. 585er Gold wird häufig fälschlicherweise härter eingeschätzt als 750er Gold.

750/ooo Gelbgold (18 kt)
Drei Viertel dieser Legierung sind aus Gold. Das Material hat eine goldgelbe Farbe und ist ideal einzuschmelzen. Falls Schmuck aus diesem Material nicht mehr gefällt, ist er daher einfach weiterzuverarbeiten. 750er Gelbgold besitzt im bearbeiteten Zustand die Härte, die für täglich getragenen Schmuck benötigt wird.

Weißgold
Weissgold wird in ähnlichen Feingehaltsstufen angeboten wie Gelbgold. Die Legierung enthält Palladium und bei niedrigem Goldgehalt Silber als entfärbende Zusatzmetalle. Seine Grundfarbe ist eher grau. Die typische weiß-silbern farbige Optik wird durch einen Überzug mit Rhodium erhalten, der sich nach einiger Zeit abträgt und gegebenenfalls erneuert werden muss.

Rotgold
Die typische rote Farbe des Rotgoldes entsteht durch die Beimischung von Kupfer. Leider bedingt der hohe Kupferanteil eine hohe Anfälligkeit für oxidative Verfärbungen. Daher ist im Schmuckbereich nur eine 750/ooo Legierung zu empfehlen. Es hat eine rötliche, nahezu hautfarbene Tönung, wirkt dezent und lässt sich sowohl modern als auch filigran gestalten.

Silber
Silber hat eine helle weiße Farbe und ist als Schmuckmetall relativ preisgünstig. Es handelt sich üblicherweise um eine 925/ooo und eine 935/ooo selten auch um eine 800/ooo Silber-Kupfer-Legierung. Leider reagiert Silber mit den in der Luft enthaltenden Schwefelverbindungen. Die dadurch entstehenden schwarzen Verfärbungen lassen sich mit speziellen Reinigungsmitteln entfernen.

Platin
Platin ist eines der wertvollsten Edelmetalle im Schmuckbereich. Es hat eine graue, dem Edelstahl sehr ähnliche Farbe und bekommt im polierten Zustand einen sehr edlen Glanz. Durch die hohe Dichte sind aus Platin gefertigte Schmuckstücke deutlich schwerer als entsprechende Stücke aus dem optisch ähnlichen Weißgold. Es ist beständig gegen Luft und Säuren und daher vollkommen anlaufsicher. Reines Platin ist für den Schmuckbereich zu weich. Es wird mit Palladium, Iridium und/oder Kupfer legiert. 960/ooo Platin (96% Platin) ist die häufigste für Schmuck verwendete Legierung. Platin-Iridium (800/ooo Platin, entspricht einem Gehalt von 80% Platin) darf nicht mehr als Platin gestempelt werden, ist aber wegen seiner großen Härte besonders geeignet für täglich getragenen Schmuck wie z. B. Trauringe. In letzter Zeit werden preisgünstige Platin-Legierungen mit einem Feingehalt 585/ooo bzw. 750/ooo angeboten. Wegen ihres niedrigen Gehaltes an Platin dürfen sie jedoch nicht als Platin gekennzeichnet werden.